Ein rein webbasiertes Softwareprodukt mit neuem Interaktionskonzept und neuem Datenmodell stellt auch an die Dokumentation große Anforderungen. Insbesondere aufgrund des Volumens ist Effektivität in allen Teilaspekten des Informationsprozesses das ganz entscheidende Kriterium. Dazu gehört vor allem die Vermeidung von Redundanz im Content aber auch bei der Verlinkung der Inhalte. Um dies zu erreichen muss das Informationsmanagement im Redaktionsprozess genauso objektorientiert werden, wie das Produkt selbst, damit man Übersichten bei Bedarf vollautomatisch generieren kann. Ein weiteres Hauptziel ist die Bereitstellung und Aktualisierung der Dokumentation in einer Delivery-Plattform. Schließlich müssen diese beiden Primärziele mit dem bestehenden Content-Managementsystem in Einklang gebracht werden, um die etablierten Prozesse der verteilten Redaktion, der Übersetzung und des Reviews weiterhin nutzen zu können.
Im Zusammenspiel mit dem agilen Softwareentwicklungsprozess wurde hier ein neuer Redaktionsprozess aufgesetzt, der den Anforderungen gerecht wird.
Anlagen-, Anwendungs- und User-spezifische Informationsbereitstellung
Die leitende Maxime bei der Informationsbereitstellung könnte man zusammenfassen mit den Worten „dem Anwender genau die eine Information geben, die er im Kontext seiner Aufgabe benötigt“. Dies erfordert neben der möglichst nahtlosen Integration in das Produkt auch die zielgruppenspezifische Aufbereitung der aufgabenorientierten Teile. Über das mit PCS neo quasi als digitalem Zwilling modellierte Anlagenmodell und die dem Informationszugriff zugrundeliegende Kontextsensitivität entsteht als Nebenprodukt auch eine anlagenspezifische Teilmenge an Information.
Modulares, dokumentbefreites Content Delivery
Aus Sicht des Endanwenders ist vor allem der situative Zugriff auf Informationen entscheidend. In der Regel wird Information losgelöst von einem linearen Dokumentenkontext recherchiert und genutzt. Der Schwerpunkt liegt klar auf Referenzinformationen neben denen zusätzlich aufgabenorientierte Grundlagen vermittelt werden. Zusatzziele sind:
– Reduktion der Komplexität und des Umfangs
– Konsistenz und Korrektheit der Informationen
– Eliminierung von Redundanz
Redundanz ergibt sich aufgrund der Produktstruktur zwangsläufig vor allem in tabellarischen Übersichten. Hier speziell ergibt sich großes Potential für „auto-generated“ Content.