Dampf im Kraftwerk recycelt

Das Branchenmagazin VDI Nachrichten berichtet in seiner Onlineausgabe vom 5. Juli 2019 basierend auf einen Bericht in der Printausgabe vom 26.2.2016 über den sinnvollen Einsatz von Dampfrecycling in Kraftwerken. In dem Beitrag steht: Prozesswärme in der Industrie gilt bis heute als ein Stiefkind der Energiewende: Während die Politik bislang regenerative Stromerzeugungsanlagen und neuerdings auch den Gebäudewärmesektor im Blick hat, fehlt es bislang an überzeugenden Ideen, Prozessdampf mit 250 °C ohne fossil beheizte Kessel zu erzeugen. Doch das lässt sich ändern, zeigt ein Beispiel aus der Kraftwerkstechnik. In dem großen Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in Spremberg in der Lausitz arbeitet nun ein mit Strom angetriebener Kompressor, der wie eine Wärmepumpe funktioniert. Nur ist er wesentlich effizienter als die handelsüblichen Geräte zur Gebäudebeheizung. "Wir nutzen den Kompressor, um den eingesetzten Heißdampf bei der Trocknung von Braunkohle in einem geschlossenen Kreislauf fahren zu können", berichtet Olaf Höhne, der die Versuchsanlage zur sogenannten Druckaufgeladenen Dampf-Wirbelschicht-Trocknung (DDWD in dem Kraftwerk des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall leitet. Die bisher eingesetzte Technologie entzog dem Rauchgas rund ein Fünftel seiner Energie, es entand zudem eine große Menge Brüdendampf, also mit Wasserdampf gesättigte Luft, die sich aufgrund ihrer relativ niedrigen Temperatur derzeit allenfalls teilweise für die Heizung der Gebäude und Anlagen wirtschaftlich nutzen lässt. So entstand die Idee,  mit einem stromgetriebenen Kompressor den Dampf nach dem Wärmetauscher wieder zu verdichten, um den Einsatz von Frischdampf zu verringern. Infrage kam für den Leistungsbereich nur ein robuster Kolbenmotor, der mit Nassdampf keine Probleme bekommt, selbst wenn dort auch mal etwas Restkondensat mit angesaugt wird. So fiel die Wahl auf den Hamburger Hersteller Spilling Technologies. Die Maschine muss sehr robust gegenüber Kondensatanteilen im Dampf sein und einen Drehzahlbereich von 200 bis 1000 Umdrehungen pro Minute aufweisen, was der Spilling-Dampfmotor problemlos hinbekommt. Zudem sei der Hamburger Hersteller in der Lage, die Anlage maßgeschneidert zu konfigurieren. Beitrag als PDF downloaden