Nach dem ersten Weltkrieg und dem Ende des Kaiserreichs befand sich Magdeburg in einer Zeit des politischen und sozialen Umbruchs. Dieser Umbruch machte sich auch in der Kunst bemerkbar, in der nun auch Disziplinen wie Architektur, Ausstellungswesen und Reklame zu Kunstformen erklärt, und als solche zunehmend ästhetisiert wurden. Die 2016 vom Forum Gestaltung realisierte Ausstellung »maramm Magdeburg – Ausstellungs- und Reklamestadt der Moderne« spürt dieser interdisziplinär gewordenen Moderne nach. Dabei erscheint Magdeburg als ein Epizentrum der Verzahnung von Kunst, Reklame und Architektur in den 20er und 30er Jahren. Für das Forum Gestaltung entwickelten wir ein ausstellungsbegleitendes Journal, das die Gestaltung der Ausstellung konzeptionell aufgreift und weiterdenkt.
Kontext
Reklame everywhere –
Magdeburg wird modern
Die in der Ausstellung gezeigten Werke belegen die vielseitigen Veränderungen des Magdeburger Stadtbildes während der 20er und 30er Jahre. Unter dem Einfluss der Industrialisierung, die zu einer zunehmenden Skalierung des urbanen Raumes führt, und der Ästhetik des Bauhauses, die die vormals getrennten Disziplinen der Kunst und des Handwerks miteinander verbindet, wird Magdeburg zu einem Aushängeschild der Moderne. Vom Geschäftsbrief bis zum Hochhaus gibt es kaum etwas, das der omnipräsenten Ästhetisierung des Stadtraumes standhält. Dementsprechend vielseitig sind auch die Ausstellungswerke, die neben originalen Werbeplakaten, Broschüren und zahlreichen Skizzen auch diverse Fotografien von Häusern, Leuchtreklamen oder futuristisch anmutenden Fabriken umfassen.
Umsetzung
Kunst und Gestaltung –
kontinuierliche Widersprüche