Zur Beurteilung der Verkehrssicherheit von Bäumen können Zugversuche sinnvoll sein. Seit den 1960er Jahren werden Zugversuche in der Forschung angewendet, ab ca.1990 auch in der Baumuntersuchung, zunächst von SINN („AfB“) und dann auch von WESSOLLY („SIA“). Obwohl deren Methoden unter Fachleuten kontrovers diskutiert wurden, sind sie in den FLL-Baumkontrollrichtlinien (2013) als geeignet zur Prüfung der Bruch- und Standsicherheit ausgewiesen und damit quasi „anerkannter Stand der Technik“. Zwischenzeitlich hat das Verfahren einen hohen Verbreitungsgrad und wird häufig als Methode zur eingehenden Untersuchung von Bäumen angefordert.
Gleichwohl wissen die meisten Auftraggeber von Zugversuchen nicht, auf welchen Grundlagen diese Methode eigentlich beruht und nach welchen Prozeduren die Ergebnisse zustande kommen. Der hiesige Workshop hat zum Ziel, das Verfahren transparent zu machen und auch dem Praktiker nahe zu bringen. Hierzu werden entsprechende Grundlagen in verständlicher Form vermittelt und ein entsprechender Versuch in der Praxis am Baum vorgeführt. Darüber hinaus werden die Einsatzmöglichkeiten, aber auch die Grenzen des Verfahrens aufgezeigt sowie diverse Behauptungen zum Einsatzbereich der Methode kritisch beleuchtet.