Bei Bindungs- oder Webarten für Metalldrahtgewebe ist die Verkreuzung von Kett- und Schussfäden für den Zusammenhalt des Gewebes ausschlaggebend. So erhält das Gewebe seine charakteristische Struktur und Leistungsstärke. Über Jahrhunderte der Webereigeschichte haben sich einige grundsätzliche Bindungsarten als die bestmöglichsten und geeignetsten herausgestellt. Wir sprechen hier von den Klassikern der Leinen-, Köper- und Atlasbindung, welche als Grundlage für unsere wichtigsten Webarten fungieren.
Glatte oder Leinenbindung (L):
ursprünglichste Webart
Längsfäden (Kette) und Querfäden (Schuss) miteinander verwoben
Ihr Vorteil: exakte Maschenöffnungen
Köperbindung (K):
Standardausführung mit je zwei Kettendrähten paarweise vom Schussdraht umwebt
nachfolgende Versetzung um jeweils einen Draht
Maschenform rautenförmig
Gewebebild im Diagonalmuster (Grat)
Ihr Vorteil: viele Variationsmöglichkeiten, mittels modernster Webtechnologie gute Bindungsstabilität
Diese Webart findet Anwendung bei dickem Draht, der im Verhältnis zur Maschenweite und einzeln verwebt (hier paarweise!), Verformungen beim Webprozess hervorruft.
Spitz- oder Wechselköper:
Fischgrat - Webart
Einsatz in der Filtertechnik
kaum messbare Maschenveränderung im Bereich des Zickzack-Wechsels
Ihr Vorteil: hochpräzise Fertigungstechnik, für einen genauen Geradeauslauf der Gewebebahnen ohne vorheriges mechanisches Recken oder Strecken
Fünfschaftköper (Atlasbindung):
jeder fünfte Kettdraht wird vom Schuss eingebunden
länglich geformte Rechteckmaschen
besonders glatte Oberfläche (Satineffekt)
Ihr Vorteil: hohe Durchflussrate mit hoher mechanischer Qualität, sehr gute Entwässerungsleistung auf der offenen Filterunterseite