Das Potenzial von Recycling-Beton im Hochbau ist groß: Er kann, technisch gesehen, auch für tragende Bauteile eingesetzt werden. Insgesamt eignet sich recycelte Gesteinskörnung für die Herstellung eines großen Teils der normierten Betonsorten, die z.B. in Deutschland eingesetzt werden. Ihren spezifischen Eigenschaften kann in der Herstellung durch betontechnologische Anpassungen Rechnung getragen werden. Daher gibt es keine Einschränkungen im Hinblick auf Sichtbetonqualitäten sowie die Einbaubarkeit und Verarbeitung von R-Beton auf der Baustelle.
Grundsätzlich sollte die recycelte Gesteinskörnung einen möglichst hohen Anteil Betonabbruch enthalten, um eine hinreichend große Druckfestigkeit des R-Betons sicherzustellen. Dazu gibt es national unterschiedliche Vorgaben. In Deutschland beispielsweise werden in der Praxis zwei unterschiedliche Sorten RC-Gesteinskörnung verwendet: Betonsplitt (Typ 1) muss zu mindestens 90 % aus reinem Betonabbruch bestehen und darf zu höchstens 10 % Reste von Ziegeln, Kalksandstein u.Ä. enthalten. Bei Bauwerkssplitt (Typ 2) darf der Mauerwerksanteil bis zu 30 % betragen.