Bei linear geführten Antriebssträngen besteht prinzipiell die Wahl zwischen Gleitlagern und Wälzlagern. Kugellager weisen den Vorteil der geringen Reibung auf. Der Wechsel vom Stillstand in eine zügige Bewegung erfolgt nahezu ohne Reibungswiderstand, also mit einem hohen Wirkungsgrad, zumal Schmierstoffe diesen Prozess unterstützen. Demgegenüber sind schmierstofffreie Antriebsstränge vorwiegend im Bereich der Gleitlager anzutreffen. In Umgebungen, in denen Stäube und Späne bei der Bearbeitung von Werkstoffen entstehen, sind Lager ohne fettende Schmiermittel oder Flüssigkeiten die erste Wahl, um Betriebsstörungen durch Verklumpungen zu vermeiden.
Mit Gleitlagern sind zudem besonders präzise Führungen möglich. Die gegeneinander reibenden Festkörper, insbesondere das Lager selbst, können aus einer speziellen Legierung oder aus Werkstoffen mit praktisch selbstschmierenden Eigenschaften gefertigt sein, zum Beispiel Graphit. Oder es kommen Kunststoffe zum Einsatz, die ein hochpräzises Gleiten ermöglichen, weil sich das Lager im direkten Kontakt mit der gleitenden Führungsstange befindet. Die schmierstofffreie Lösung führt bei intensiven Bewegungen im Dauereinsatz zu einem relativ hohen Verschleiß, weil auch Reibungshitze auf den Werkstoff einwirkt. Allerdings sind Gleitlager nahezu alternativlos, wenn hochpräzise Fertigungs- und Bearbeitungsschritte notwendig sind.